Animox 3. Die Stadt der Haie (German Edition) by Aimée Carter

Animox 3. Die Stadt der Haie (German Edition) by Aimée Carter

Autor:Aimée Carter [Carter, Aimée]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783960520139
Herausgeber: Verlag Friedrich Oetinger
veröffentlicht: 2017-10-22T22:00:00+00:00


Elftes Kapitel

Vogelperspektive

Während Simon durch die Gänge surrte, merkte er schnell, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, sich in etwas Kleines zu verwandeln. Überall im Regierungsgebäude wimmelte es von bewaffneten Soldaten. Er konnte ihnen zwar nicht vollständig ausweichen, achtete jedoch darauf, in sicherer Entfernung zu bleiben.

Nachdem er auf demselben Weg, den er mit Jam zurückgelegt hatte, im Keller angelangt war, sah er zwei Soldaten vor dem geheimen Ausgang. Mit schwindendem Mut flog er so nahe heran, wie er sich traute, und musterte die Tür. Sie war rundherum versiegelt. Es gab keine Möglichkeit, unbemerkt hindurchzukommen.

Er flog zurück um die Ecke, setzte sich an die Wand und versuchte, ruhig nachzudenken. Was waren seine anderen Optionen? Das Planetarium? Das schien ihm eine gute Idee zu sein, bis er sich an Al und Floyd erinnerte, die Weißen Haie, die den Ausgang bewachten. Zu dieser Uhrzeit waren sie vielleicht nicht mehr da, doch der Gedanke, sich ohne Jam mit ihnen auseinandersetzen zu müssen, ließ ihn erschaudern. Seine Verletzungen waren zu schwer, als dass er einen Kampf, ganz gleich in welcher Gestalt, überstanden hätte.

Es musste doch noch andere Wege aus der Stadt geben. Ganze Armeen waren hier stationiert. Wie gingen die denn ein und aus?

Die Anlegestelle! Simon stieß sich von der Wand ab und flog, so schnell er konnte, zur nächsten Treppe. Wenn es einen Weg aus Atlantis hinaus gab, musste er in der Nähe des U-Boot-Anlegers sein.

Nach wenigen Minuten erreichte Simon die Stelle, wo sie am Tag zuvor angekommen waren. Es war nicht viel los, nur etwa ein halbes Dutzend U-Boote war draußen vor der durchsichtigen Kuppel vertäut, und eine Handvoll Arbeiter werkelte vor sich hin, doch es gab keinen erkennbaren Weg nach draußen. Keine Schilder, keine Pfeile, keine Türen – nichts.

Dann musste er sich eben etwas einfallen lassen. Er landete, wobei er sorgfältig darauf achtete, nicht gesehen zu werden, und verwandelte sich in eine Krabbe. Das kleine rote Tierchen war nicht zu übersehen, und als Simon über den Betonboden huschte, stieß einer der Arbeiter einen überraschten Schrei aus.

»He, wo kommst du denn her?« Der Mann bückte sich und fing ihn ein. Einen entsetzlichen Augenblick lang fürchtete Simon, er würde ihn einfach zerquetschen, aber der Mann erhob sich wieder und steuerte auf eine kaum sichtbare Luke in der Kuppel zu, die etwa die Größe eines Fahrstuhls hatte. »Jimmy, hier ist schon wieder eine«, rief er. »Ich dachte, du hättest den Ausgang abgedichtet.«

»Hab ich auch«, rief eine Stimme zurück. »Muss mit einer Lieferung reingekommen sein.«

Vor sich hin murmelnd öffnete der erste Arbeiter die versiegelte Tür und warf Simon hindurch. Er landete auf dem Rücken, und als er es endlich geschafft hatte, sich wieder auf den Bauch zu drehen, hatte der Arbeiter die Luke längst wieder geschlossen. Ein seltsames Zischen war zu hören.

Simon wollte sich gerade eingestehen, dass seine Idee nicht die beste gewesen war, als ein lautes Piepen ertönte und sich die Tür auf der anderen Seite der Luke öffnete. Wasser strömte herein, und Simon wurde ins kalte Meer gespült.

Er verlor keine Zeit damit, sich selbst zu gratulieren.



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